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Aufbruch

by freiburg

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1.
Das Must-Have der Saison im Rucksack verstaut | Schieb den Trödel beiseite | Ein Zwei für Eins Coupon | S-Bahn verpasst, Laufen | Rennen, Renn um dein Klüngelgeld | Melancholischer Aufzug, bleib bitte nicht stehen | Scheiße, vor der eigenen Tür gestrandet | Der Kühlschrank stinkt | Und der Fernseher | Der einzige, der mit dir spricht | Chapeau, mein Freund | Tausend kleine Tritte auf ein Herz aus Gips | Stabhochsprung auf dem Bürgersteig des Nichts | Menschen aus Stein und/oder Stahl | manifestieren, wie du zu sein hast | Heroischer Befehl | Distanz
2.
Protagonist tritt auf, geht in die Küche, atmet tief durch, geht ab | Schaut auf seine Abzeichen, nickt zu seinem Nachbarn, er weiß immer was er tut, Hut ab | Irgendwo in der Ferne, es müsste Osten sein, nur noch über die Kuppel, die Sonne steht zu tief | Vier-Tage-Bart, Körper ohne Funktion, gottverlassene Gegend, ein Haus| Stopp | Da sind Stimmen unter den Dielen | Ein Räuspern in der Wand | Der Tod, den er stirbt, ist der Glaube an die Menschen die er liebt.
3.
Dein Kopf so voll | Dein Blick so trist | und du denkst dir etwas aus das du niemals sein wirst | jetzt gehst du raus | und bestellst dir schnell ein Taxi | und schreist weg | weg hier und raus aus dieser Stadt | Bist du dir sicher, dass es richtig ist, was du hier machst | Ich meine sicher, ob es dir gefällt, wie du so lebst | Bist du dir sicher, dass es richtig ist, was du hier machst | Ich meine sicher, ob es dir gefällt, wie du so lebst | Niemand, niemand | hat sich | gegen dich | verschworen.
4.
Er zieht die Decke, bis zu seinem Kinn | Die Kanonen da draußen schießen nur für ihn | Sturm und Hagel aus Blei | Man versucht sich selbst zu finden im zerbombten Abtei | Wenn du das hörst, kannst du dann schlafen? | Träum gut, mein Prinz | Eine Tochter weint, sucht ihre Familie | Auf den Knien in den Ruinen sucht man Papiere | Ein Mann hebt seinen Arm auf und erstarrt | Smalltalk im Schützengraben, Fliegeralarm | Hinter dicken Mauern | In seiner Festung | Ist kein Platz zum Trauern
5.
Das Verhör 02:50
Man setzt ihn hin | Und man befestigt ihn | Denn man hat gehört | Dass er was weiß |Er zuckt zusammen | Man setzt die Zange an | Er denkt drüber nach | Jetzt aufzuhören | Und sie machen weiter | Bis er mürbe wird | Doch er hält seine Fahne in den Wind | Sie ziehen ihm | Seine Fingernägel | Sein Auge tränt | Und sein Stimmband gibt einfach nach | Man knöpft sein Hemd | Auf Wiedersehen | Er will nie wieder wissen | Das schwört er sich | Nie wieder Wissen
6.
Denn heute Nacht starb eine Hure, in dem Gasthaus an der Ecke | Keiner hat es gesehen, keine wollte es sehen | Es war ihr letzter Wunsch, ihre letzte kleine Hoffnung | Doch sie schütteln nur mit ihren viel zu leeren Köpfen | Da liegt sie also, ein Lächeln im Gesicht | Trägt das Brautkleid ihrer Mutter und sie hat es beschmutzt | Mit den bittersten Tränen der Welt | Man findet keinen Brief, nicht mal einen Zettel | nur ein verblasstes Foto, das beweist sie konnte lächeln | Auf den Kacheln unter ihr trocknet schon ihr Blut | Im letzten Atemzug schrieb sie auf ihre Stirn | Ja, Ich habe Würde.
7.
Er stolpert, reißt sein Knie auf, steht auf und rennt weiter |Steckt den Haustürschlüssel ins Zündschloss | passt nicht, Verzweiflung, er weint | Leichte Mädchen tuscheln, wohin denn? | Wie damals an die Küste? Kein Plan | Dann passt der andere Schlüssel, er ist weg | Hört man schon Sirenen? Sieht man blaues Licht? Sind die Eltern schon besorgt? Brenn' die Fackeln schon? | Er wollte doch nur reden, doch sie schlief im Aschenbecher | Er schaute in die Flasche und sah keinen Boden mehr| Weil alle es erwarten, aber er es nicht mehr kann | Weil sie nicht mehr redete, sondern nur noch trank | Weil das Blut an seinen Händen nicht seines ist | Weil sie trinkt statt zu reden und nichts mehr isst | Weil sie sich selbst begräbt, nur ein Leichnam ist | Weil sie trinkt statt zu lieben und traurig ist.
8.
Graue Plattenbauten stehen uns wirklich gut | Mit Zementschuhen auf dem Boulevard | Eins Komma Zwei Promille für mehr Mut | Wir schreiben das Jahr 2000 Irgendwas, und jeder auch nur halbwegs Literaturinteressierte weiß, dass das Ganze hier so eine Art Distopie ist, es ist alles furchtbar hässlich und trist, und wir haben alles schon tausend Mal gesehen, Und dann kommt man nach Hause und macht den Fernseher an, und alles was man sieht sind seine Zeitgenossen, wie sie sich verlieben, wie sie sich streiten, wie sie sich scheiden, wie sie Kinder kriegen, obwohl sie verdammt nochmal Kinder sind, sie stecken fest | Graue Plattenbauten stehen uns wirklich gut |Graue Plattenbauten ein Körper ohne Blut
9.
Die Pixel auf dem Display meines Handys lassen mich wissen, dass sie mich liebt | Wow, wie persönlich, doch in der Not frisst der Teufel immer noch Fliegen | Das ist kein Stolpern mehr, das ist nicht laufen können | Noch 'n Euro in der Tasche, als die Welt zusammenbrach | Noch eine Frage auf der Zunge, die niemals jemand aussprach | Ein bisschen Salz in die Wunde, Ich sehe noch kein Blut | Ein bisschen mehr Verachtung, Ich hasse dich und meine Wut | Eine nette kleine Geste für das Strahlen der Verlierer | Ein gutgemeinter Rat und noch mehr Hoffnungslosigkeit | Damit die Brust nicht mehr friert, damit das Herz wärmer wird
10.
Die Ratten fliehen und er flieht auch | Bringt sein Hab und Gut in den Bunker am Stadtrand | Den kaum einer kennt, doch er hat sich verschanzt | Der Trauermarsch erreicht die Stadt | Sie tragen Zylinder und rauchen Zigarren | Über ihren Köpfen tragen Sie Leichen | Was der Lorbeer schmückt, nur das Gewissen | Sie handeln nicht, Sie agieren | Der Zorn bewegt die Hand | Sie denken nicht, Sie zerstören | Ein Feuer vernichtet jedes Wort der Stadt | Ein Rascheln, zu früh in Sicherheit gewägt? | Er wollte doch nur seine Bücher.

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released April 12, 2013

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